Germanische Marderkrieger
von Joakim Andersen
Quelle: https://motpol.nu/oskorei/2022/11/26/germanska-mardkrigare/
Michael Speidels Ancient Germanic Warriors ist eine wahre Fundgrube, sowohl als Militärgeschichte aber auch als Einblick in die Weltanschauung unserer Vorfahren.
Seine These ist, dass die Indo-Europäer eine Reihe von "Kriegerstilen" und eine rituelle, soziale und mythologische Beziehung zum Krieg hatten. Dieses organische Ganzes und diese Stile überlebten Jahrtausende lang, nicht zuletzt bei den germanischen Stämmen. Die berühmtesten Archetypen des Kriegers sind heute der Bär- und der Wolfskrieger. Es gibt auch Spuren von Wildschwein- und Rabenkriegern, unter anderem (siehe Höflers Diskussion über edle Tiere in der Heraldik). Zwischen den beiden bekannten und den vielen halbvergessenen Tierkriegern finden wir eine interessante Variante, nämlich den Marderkrieger. Die wilden und blutrünstigen Tiere der Marderfamilie eigneten sich gut für Krieger, um sich mit ihnen zu identifizieren. Speidel stellt fest, dass mehrere Stämme den Vielfraß als ihren Vorfahren ansahen, darunter die Hunnen und die indoeuropäischen Mitanni. Heute erscheint der Marder unter anderem im kroatischen Wappen.
Es war ein gefürchtetes Tier mit einem übernatürlichen Charakter. Sein wahrer Name wurde nicht verraten; "Marder" ist ein Substantiv wie "Wolf" und "Teddybär". Speidel schreibt, dass es zusammen mit übernatürlichen Kreaturen, wie Seepferdchen, auftreten könnte. Er beschreibt auch Funde von germanischen Marderhelmen und Marderschilden und zitiert Darstellungen von germanischen Kriegern mit Tierfellen und Federn auf ihren Helmen. Hier berühren wir wieder Höflers Studien über die Wurzeln der Heraldik, wo ein kultischer Ideenkomplex mit Tieren und Helmen in den Namen wiederkehrt. Vor allem in den fränkischen Ländern finden wir germanische Namen wie Mardhedin ("Marderkopfträger") und Marthelm ("Marderhelmträger"). Speidel sieht dies als Zeichen dafür, dass es neben Bären- und Wolfskriegern auch einen von Mardern inspirierten Kriegerstil gab. Was diese Krieger auszeichnete, können wir heute nur noch erahnen, obwohl es ein Archetyp zu sein scheint, der bis in unsere Zeit nachhallt (wie alles von Bärensärgen bis zu bemalten Kriegern). Hier finden wir die beliebte Comicfigur Wolverine, einen einsamen Wolf mit seiner eigenen Version des Beerenhirten-Gangs. Unter den vielen Zufällen der Geschichte finden wir auch den Namen der Stiefel, die stark mit der Haut-Haut-Umgebung und ihren gewalttätigeren Elementen verbunden waren.
Wenn wir Höfler folgen und davon ausgehen, dass die Wappentiere Bilder im claudischen Sinne darstellten, Bilder mit einer Bedeutung, dann bietet Speidels Buch eine Reihe von lohnenswerten Beispielen und der Marder, der "Beißer" oder "Töter", ist keine Ausnahme.
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