Warum Rumänien für die NATO so wichtig ist
Quelle: https://dissident.one/waarom-roemenie-zo-belangrijk-is-voor-de-navo
Die NATO errichtet derzeit in Rumänien die größte Militärstadt Europas, in der Nähe der Grenze zur Ukraine und unweit des Schwarzen Meeres. Die Basis soll die NATO-Infrastruktur grundlegend verändern, schreibt Thomas Oysmüller.
Rumänien, die südöstliche Flanke der NATO mit Zugang zum Schwarzen Meer, ist von besonderer strategischer Bedeutung für das Bündnis. Es wurden enorme Investitionen getätigt: Hier entsteht die größte NATO-Basis Europas. Mit einem Präsidenten, der sich von der bedingungslosen Bindung an den Westen löst, könnte dieses Projekt jedoch gefährdet sein.
Eine Militärstadt am Schwarzen Meer
Etwa 100 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und direkt am Schwarzen Meer wird auf dem Regionalflughafen von Constanța die größte NATO-Basis aller Zeiten gebaut. Bald sollen dort 10.000 Soldaten stationiert sein – Streitkräfte für Land, Luft und See. Die Bauarbeiten begannen im März 2024.
Die deutsche Mainstream-Presse berichtete im Sommer über das Projekt, als niemand damit rechnete, dass Rumänien, seit seinem NATO-Beitritt 2004 ein politisch stabiler und sicherer Rückzugsort für die USA, plötzlich von NATO-Kritikern übernommen werden könnte:
„Die NATO will die Ostflanke des Verteidigungsbündnisses in Ost-Rumänien stärken. Der Standort ist strategisch wichtig: nah an der Ukraine und nur 15 Kilometer vom Schwarzen Meer entfernt, das Russland für sich beansprucht. Die NATO hat die Region jahrelang vernachlässigt, doch seit der russischen Annexion der Krim rüstet sie massiv auf. Seit der großflächigen Invasion der Ukraine war dies noch nie so bedeutsam.“
Der Flughafen in der Nähe der Stadt Constanța verfügt bereits über einen militärischen Bereich, der von der rumänischen Luftwaffe und ihren NATO-Verbündeten genutzt wird. In den nächsten zwanzig Jahren wird „Mihail Kogălniceanu“ erheblich erweitert und modernisiert. Geplant ist, die Basis auf 3.000 Hektar auszubauen – das entspricht etwa der zehnfachen Fläche des Tempelhofer Feldes in Berlin und übertrifft sogar die große Ramstein-Basis in Rheinland-Pfalz.
NATO-Investition in Milliardenhöhe
Das Projekt kostet die NATO 2,5 Milliarden Euro, und die Erweiterung soll zwanzig Jahre dauern. Es soll im Grunde eine eigenständige Militärstadt, eine „NATO-Stadt“, entstehen: mit Schulen, Kindergärten, Geschäften und einem Krankenhaus. Auch die Familien der Soldaten werden dort leben. Geplant sind außerdem Start- und Landebahnen, Rollfelder und Hangars für militärisches Gerät sowie Munitions- und Treibstofflager und Technikdepots.
Balkan Insights berichtete zum Start des Projekts:
„Die neue Basis wird Rumänien eine größere Rolle in der Sicherheitsarchitektur der NATO geben und seine Position am Schwarzen Meer stärken, das militärisch von Russland dominiert wird.“
Ein Blick auf das NATO-Manöver „Steadfast Defender 2024“ zeigt, wie wichtig Rumänien für die NATO geworden ist. Ein zentraler Teil der Übung, ebenfalls unter deutscher Leitung, war die Verlegung kampfbereiter Truppen nach Rumänien. Zudem grenzt Rumänien an Moldawien, ein kleines und noch neutrales Land, das zwischen der NATO und der Ukraine liegt. Die Spannungen in Moldawien und Transnistrien nehmen weiterhin zu. Die politische Führung Moldawiens strebt eine Annäherung an die EU und die NATO an – die Opposition nicht.
Eine mögliche Abkehr Rumäniens von der NATO
Ein radikaler Kurswechsel Rumäniens von der NATO-Strategie – und Calin Georgescu-Roegen hatte eine solche Abkehr vor den zurückgenommenen Wahlen angekündigt – wäre für Washington kaum hinnehmbar.
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