Es gibt eine Zukunft für Walisisch


Es gibt eine Zukunft für Walisisch

Peter Logghe 

Quelle: https://www.facebook.com/peter.logghe.94

Wales ist selten auf dem Bild. Dieses keltische Gebiet im Westen des Vereinigten Königreichs mag die Phantasie nicht so sehr anregen wie die raue Natur Schottlands oder der revolutionäre Nationalismus Irlands, aber die keltische Sprache ist dort sehr lebendig. Jeder, der schon einmal dort gewesen ist, kann das bezeugen. Die walisische Regierung hat nun ein ehrgeiziges Programm mit dem ehrgeizigen Ziel gestartet, dass innerhalb von 20 Jahren 70 % der walisischen Kinder Walisisch sprechen. In dieser Hinsicht ist Wales viel weiter als Irland, Schottland oder die Bretagne. 

Zusammen mit dem (ausgestorbenen) Kornischen und Bretonischen gehört das Walisische zum britischen Zweig der keltischen Sprachen. Seit einigen Jahrzehnten nimmt die Zahl der Walisischsprecher wieder zu. 


Der Sprachplan ist ehrgeizig, und die Stadt Cardiff hat ihn zu einem 10-Jahres-Plan gemacht. Sarah Merry, die im Rathaus von Cardiff für Bildung zuständig ist, sagt: "Wir wollen Cardiff zu einer zweisprachigen Stadt machen, in der Walisisch der lebendige und dynamische Zweig ist (...) Unser Plan wird jedem jungen Menschen die Möglichkeit geben, Walisisch zu hören, zu sprechen und zu schätzen (...). Wir hoffen, dass junge Menschen auf diese Weise unsere Sprache lernen und sie als Teil unserer nationalen Identität und ihres Platzes in Cardiff begreifen". 

Sprache wird gespeichert

Um das Ziel eines Anteils von 70 % walisischsprachiger Kinder zu erreichen, sind zahlreiche Maßnahmen geplant: Die Zahl der walisischsprachigen Lehrer soll erhöht werden. Alle Familien in Wales werden darüber informiert, welche Sprachwahl sie für ihre Kinder treffen können. Der Unterricht in walisischer Sprache wird verstärkt, vom Kindergarten bis zur Hochschulbildung. Mittelfristig sollen 30 % der Schüler bis zum ersten Schuljahr in Walisisch unterrichtet werden (derzeit sind es 18 %).
Walisisch ist die keltische Sprache mit den meisten aktiven Praktikern. Etwa 50 Prozent der Waliser sprechen Walisisch und 55 Prozent verwenden es täglich. Seit dem Deddf laith Gymraeg (Gesetz über die walisische Sprache) von 1993 hat die walisische Sprache an Bedeutung gewonnen. So müssen beispielsweise walisische Einrichtungen ihre Dienstleistungen sowohl auf Walisisch als auch auf Englisch anbieten. 

Eine Anekdote: In Patagonien, im Süden Argentiniens, gibt es eine Gemeinde, in der noch Walisisch gesprochen wird (in Trelew und in Puerto Madryn). Walisisch wird auch in Neuseeland, Australien und Kanada gesprochen.

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